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Kasperle Puti plant die Invasion – Teil 6

Sechste Szene

Rollen:
Deutscholaf (Bundesknazler)
Kasperle Puti (Weltenfürst mit Tarnkappe)
Ort: Geheim

(Es ist stockdunkel.
Kasperle Puti hat Deutscholaf telefonisch einbestellt. Heimlich nachts tappt der Bundesknazler im Dunkeln zu dem geheimen Treffen. Der Treffpunkt ist so geheim, dass ihn niemand, aber auch wirklich niemand kennt.)
Deutscholaf (verunsichert): Hilfe, wo bin ich? Kann mal jemand das Licht anmachen?
Kasperle Puti (streng): Das Licht bleibt aus. Das ist ein geheimes Treffen.
Deutscholaf: Ich muss was sehen, sonst kann ich nicht denken.
Kasperle Puti: Du kannst auch im Hellen nicht denken.
Deutscholaf: He, sei nicht so frech.
Kasperle Puti: Ich bin so frech, wie ich will! Wer will mich hindern? Du Witzfigur vielleicht?
Deutscholaf: Die Beiden aus Amerika stehen hinter mir.
Kasperle Puti: Und hinter mir steht Trump.
Deutscholaf: Und hinter mir steht ganz Europa.
Kasperle Puti (lacht): Lauter Weicheier, lauter Friedenseumel ohne Eier!
Deutscholaf: Neben mir steht mein Dolmetscher, der ist zwar auch im Dunkeln, aber spricht russisch.
Kasperle Puti: Wo hat er russisch gelernt?
Deutscholaf: Auf der Waldorfschule.
Kasperle Puti: Oh je! Der versteht doch nichts.
Deutscholaf: Er versteht ziemlich viel, aber spricht halt sehr schlecht, also ich meine sehr unverständlich.
Kasperle Puti: Komm zur Sache.
Deutscholaf: Es geht um Nord Ost Strom 2 … Ich meine die tausendzweihundert Meter Pipeline.
Kasperle Puti: Und was ist damit?
Deutscholaf: Ich habe eisenhart beschlossen, dir kein Gas mehr zu liefern.
(Kasperle Puti lacht.)
Deutscholaf: Ich scherze nicht. Ich bleibe hart, auch wenn du mir mit Krieg drohst. Das geht mir so am Arsch vorbei. Ich bleibe dabei: Kein Gas, kein Öl nach Russland. Ich trockne ganz Russland aus. Wollen wir doch mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt.
(Kasperle Puti schweigt.)
Deutscholaf: Warum antwortest du nicht? Ist dir vor lauter Angst das Herz in die Hose gefallen?
(Kasperle Puti antwortet nicht.)
Deutscholaf (ängstlich): Hey, Puti … sag was! Du kannst mich doch hier nicht im Dunkeln stehen lassen. Hey, Puti … du brauchst doch keine Angst zu haben. Das mit dem Dolmetscher war ein Scherz. Der ist gar nicht da … Auf der Waldorfschule lernt man nicht genügend russisch für solche Gespräche, wie wir sie führen. Glaub mir, Puti, das war ein Scherz. Hey, Puti … Wir haben doch in Deutschland gar kein Erdöl und gar kein Erdgas. Das war eine Finte! Puti … ich habe doch nur geblufft …
Wir müssen jetzt denen von Amerika was abnehmen, deswegen machen sie doch den ganzen Zoff! Verstehst du? Die haben doch keine Pipeline gelegt. Die müssen in Containerschiffen das Gas herfahren. Das dauert! Und ist zehnmal so teuer wie von dir! Und wir haben gar keine Anlegestelle für die Container. Die müssen wir auch noch bauen … Versteh mich doch … Ich wollte dich nicht reizen.
Puti, komm, wir sind wieder gut, ja?
Puti, sag doch was. Du bist doch nicht etwa weggegangen und lässt mich hier im Dunkeln stehen … oder? Hey, Puti … Ich tappe im Dunkeln …
(Deutscholaf schluchzt und beginnt zu weinen. Sein Schluchzen wird immer lauter, seine Tränen plätschern zu Boden. Deutscholaf beginnt ein Kinderlied zu singen, um sich zu trösten.)
Deutscholaf (singt schluchzend):
Schlaf, Kindlein, schlaf.
Dein Papa ist ein Schaf.
Deine Mama ist ein Baerböcklein,
Und für große Politik zu klein.
Der Habock, der ist auch dabei
Und hat in seiner Hose nur ein Ei.
Schlaf, Kindlein, schlaf.
(Deutscholaf schnäuzt kräftig.)
Deutscholaf: So, jetzt bin ich getröstet! Es ist gut, Leute zu kennen, die noch größere Versager sind als man selbst.
(Deutscholaf geht mit hängenden Schultern ab und rennt gegen den Bühnenausgang.)
Deutscholaf (ruft): Aua!
(Die Bühne bleibt im Dunkeln.)

– Ende der sechsten Szene –

Fortsetzung folgt vielleicht …

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Good Lord,
    im Dunkeln ist gut Schunkeln.
    Am Ende ein Schrecken – oder die Erleuchtung ?
    In höchster Spannung auf die Fortsetzung.
    Charlotte

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