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Papst von Deutschland

Nachdem im Jahr 2021 bereits 359.338 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, waren es im Jahr 2022 sogar 522.821.
Die katholische Kirche steckt in der Klemme. Einerseits wollen die Bischöfe modernere Ideen in das jahrtausendealte Erfolgsunternehmen einpflegen. Andererseits wehrt sich der Papst in Rom vehement dagegen und blickt nach Südamerika, Afrika und sogar in den Orient, wo die Christen einen Aufwind ohnegleichen erleben. Also, der Papst in Rom hat es gar nicht notwendig, auf diese kleine abtrünnige Enklave Deutschland zu achten oder sich von ihr sogar zur Modernisierung zwingen zu lassen.
Was ist zu tun?
Jeder, der mich kennt, wird schon im Ansatz ahnen, wie ich mich in dieses Problem einbringen werde. Ja, richtig erraten! Ich biete mich als Papst von Deutschland an. Begründung: Ich bin alt, weise und doch modern veranlagt. 

Hier mein spontanes Programm: 

1. Natürlich sind Priesterinnen genauso gut wie Priester. Also her damit!
2. Zölibat wird aufgelöst, um langwierige Triebstaus langfristig abzubauen.
3. Die vielen Kirchen, die vom Mittelalter hier in Deutschland noch herumstehen, müssen Veranstaltungsorte werden für Musicals, Rockkonzerte und Theateraufführungen. Und keine Kirche bleibt mehr leer. Alle sind endlich wieder übervoll!
4. Volle Kanne Barmherzigkeit: Freibier für alle. Speisung für alle. Und die Priester*innen werden ausgebildet, als Kellner*innen dafür zu sorgen, dass jede*r so viel bekommt, wie er/sie braucht. Und sie lassen auch mal Strenge walten, wenn eine*r mehr verlangt, als er/sie vertragen kann. 

So, das wären erstmal die ersten vier Schritte, die ich als Papst von Deutschland einleiten würde. Und dann wollen wir mal sehen, wer da noch austritt. Niemand! Im Gegenteil: Die Millionen Menschen, die in den letzten Jahren ausgestiegen sind – und das Folgende sage ich mit meiner prophetischen Begabung voraus – treten alle wieder ein.
Wer jetzt meckert, dass die Botschaft Gottes nicht genügend transportiert wird, den verweise ich auf Rock’n’Roll Songs, die den Herrn preisen, auf Musicals, in denen Maria singend ihre Botschaft verkündet, und in Theaterstücken wird eine Freundschaft ohne Grenzen vorgelebt.
Und nun hinaus in die Welt mit diesem Programm! In dem üblichen Dreierschritt: Volksabstimmung, dann Papstwahl und schließlich Papstkrönung!
Als Krönungsort wähle ich den Kölner Dom, denn praktisch, wie ich veranlagt bin, kann man da gemütlich mit Schiffen vorfahren und langwierige Staus umgehen. 

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Lieber Johannes,
    danke für dieses zukunftsweisende Papst-Programm, das ich super klasse finde, Gerne bewerbe ich mich als Papst*in. Ich finde, dieses Programm braucht eine weibliche Unterstützung an deiner Seite,
    Liebe Grüße
    Gabriele

    1. Liebe Gabriele,
      ich freue mich riesig über dein Hilfsangebot als Päpstin. Wenn wir als Papst-und-Päpstin-Paar dann auch noch heiraten würden, könnten wir ein doppelt unsinniges Tabu brechen!
      Alles Liebe,
      Papst Johannes

  2. Lieber Johannes,
    das ist eine bomben Idee und wirklich ganz nach meinem Geschmack: Endlich mal die Welt zutiefst zu schocken und aufzurütteln.
    Auch für dich alles Liebe bis zu unserem Heiratstermin. Ich hoffe, dass wir jemanden finden, der uns traut.
    Gabriele

  3. Papst und Päpstin verheiratet. Das klingt gut und modernisiert. Nun noch ein kleiner Hinweis zum Abendmal. Wenn die gepredigte Liebe auch von Euch gelebt wird, was ich stark annehme, werden die Gläubingen doch bestimmt auch zu ihrer trocknen Hostie einen großen Schluck Wein bekommen? Und die Evangelischen dürfen mitfeiern?

  4. Auch ich wollte mich um die Stelle des Papstvertreters bewerben und beim notwendigen Umkrempeln helfen – lasse aber sehr gerne Gabi den Vortritt, denn mit ihr sind wir bestens bedient.
    Alles Gute und herzlichst

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