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Die Päpstinnen

Kaum hatte ich meinen Blog „Papst von Deutschland“ veröffentlicht, da erhielt ich eine nicht enden wollende Flut von Zuschriften. Ich möchte zwei von den dreien herausgreifen, die zeigen, in welchem Dilemma ich jetzt schon als Papst von Deutschland stecke:

Päpstin-Bewerberin Gabriele schreibt:
„Lieber Papst Johannes,
danke für dieses zukunftsweisende Papst-Programm, das ich super klasse finde. Gerne bewerbe ich mich als Päpstin. Ich finde, dieses Programm braucht eine weibliche Unterstützung an deiner Seite.
Liebe Grüße,
Päpstin-Bewerberin Gabriele“

Päpstin-Bewerberin Ingeborg schreibt:
„Papst und Päpstin verheiratet. Das klingt gut und modernisiert. Da wär ich auch gern dabei!
Päpstin-Bewerberin Ingeborg“ 

Nach diesen beiden Zuschriften sprang mir natürlich sofort mein nahezu unverzeihlicher Fehler ins Auge: Im Zuge der modernen Gleichberechtigungs-Bewegung hätte ich doch wissen müssen, dass die Frauen aufbegehren und wie ich finde zurecht die gleichen Rechte wie Männer fordern.
Natürlich muss ich jetzt demütig wie ein Papst den Frauen die gleichen Rechte zugestehen wie mir selbst.
Auch hier ist das Vorgehen demokratisch, klar und sauber geregelt. Die beiden Bischöfinnen Gabriele und Ingeborg stellen sich zur Wahl. Das Volk wählt. Und im Kölner Dom kommt es dann von mir höchstpersönlich zur Krönung.
Aber wer mich kennt, weiß, dass ich, wenn ich erst einmal im Krönungsrausch bin, es auf keinen Fall ausschließe, mit beiden Päpstinnen verheiratet zu sein und so ganz nebenbei auch das christliche Gesetz der Monogamie kippe und hurtig das neue kirchliche Gesetz der Stereogamie einführe.
Und das geht ja auch prima. Weil ich zwei Hände hab, kann ich auch zwei Päpstinnen-Kronen in der Hand halten und den frisch gebackenen Päpstinnen nach meinem Segen die Dinger auf den Kopf stülpen.
Dann noch „Gloria“ singen und mit einem kleinen Tänzchen zu dritt der jubelnden Menge das neue Führungsteam vorstellen.
Ich bin sicher, Rom findet das gar nicht gut. Ja, mir werden sogar ketzerische Gedanken unterstellt werden. Aber Ketzerei ist doch Mittelalter. Und Neuzeit bleibt der flotte Papst-Dreier. 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Gleichberechtigung! Diese leicht ketzerische Idee finde ich superneuzeitlich. Jetzt wo die mittelalterlichen Scheiterhaufen abgeschafft sind, können wir doch höchstens noch Scheitern.

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