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Krachsteuer

Eine bahnbrechende Idee zur Aufbesserung der Staatskasse 

Zielgruppe für meinen aktuellen Blog sind Menschen mit sensiblem Gehör. Und zu dieser Zielgruppe gehör ich selbst auch dazu. Ich habe meine mächtigen Lauscher andauernd auf Empfang gestellt. Und das Ergebnis: Mir ist es einfach zu laut. Viel zu laut. Und woher kommt das? Überall werden Maschinen konstruiert, produziert und verkauft und keiner kümmert sich um den Krach, den sie erzeugen.
Sich hinzustellen und zu sagen: „Hallo, bitte nicht so laut, geht’s nicht ein bisschen leiser?“, ist nicht mein Stil. Da weiß doch jeder, auf eine solche vorlaut vorgetragene Forderung geschieht nichts. Die Industrie produziert immer weiter Krachmaschinen.
Was? Du willst Beispiele? Aber hallo! Flugzeuge, Lastwagen, Autos, Motorräder, Busse, Straßenbahnen, Windräder, Traktoren, Rasenmäher, Kettensägen, Laubbläser, Asphalt-Aufbrech-Druckluft-Hammer, Abrissbirnen, Kehrmaschinen und so weiter und so fort. Ach, Schlagbohrer fällt mir noch ein und so weiter und so fort. Ach, natürlich Motorboote und Jetskis und so weiter und so fort. Ach, Polizeihubschrauber gibt’s ja auch noch und so weiter und so fort. Ach, Panzer, Haubitzen und Kanonen machen ja auch ziemlichen Krach und so weiter und so fort. Zwar fällt mir noch einiges ein, aber jetzt reicht’s dann doch, oder? Also gut, noch einen: Bomben machen einen bomben Krach. Jetzt ist aber Schluss!
Gehen wir doch mal hunderttausend Jahre zurück. Wie war’s denn vom Schöpfer geplant? Als Geräusche gab es nur den Wind, der durch die Wälder streicht und Bäume zum Klingen bringt, das Meeresrauschen, das im stetigen Rhythmus den zuhörenden Menschen tiefenentspannt, und das Vogelgezwitscher, das die schönsten Töne und Melodien gratis den lauschenden Menschen zur Verfügung stellt. Und sonst nix. Na gut, ab und zu noch ein paar Tiergeräusche und Menschenrufe, aber sonst nix. Der Mensch lebte damals entspannt und in dichter Übereinstimmung mit der Natur. Ach, herrlich!
Es hilft aber nichts, wehmütig zurückzuhorchen und über verlorengegangene Harmoniegeräusche zu jammern. Überhaupt nichts. Aber so ganz untätig will ich mein Schicksal auch nicht annehmen. Und jetzt kommt meine Hammeridee. Die bringt nicht nur mehr Ruhe für die Menschheit, sondern auch Geld in die Staatskasse und außerdem habe ich sie schon als Überschrift für diesen Text genannt: Die Krachsteuer!
Wenn wir auf alle Maschinen, die im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlichen Krach erzeugen, eine hohe Steuer erheben, und alle Maschinen, die geräuschlos sind, von der Steuer befreien würden, das wär’s doch! Dann würde die Maschinenindustrie wachgerüttelt werden und sofort würden Ingenieure beginnen, überall Schalldämpfer zu erfinden und auf die Krachmaschinen draufzusetzen. Und die Welt wäre leiser und akustisch lieblicher.
Jetzt braucht es also nur noch Mut, die Krachsteuer durchzusetzen. Kein Problem! Ich bringe eine Petition in die Welt. Ich brauche fünfhunderttausend Unterschriften und die lege ich dann dem Verkehrsminister vor und der zwingt dann die Industrie zum Handeln.
Machst du mit? Das wäre doch vernünftig! Und wie wir wissen, beugen sich Politiker und die Industrie leidenschaftlich gerne der Vernunft … oder? 

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