Kasperle Puti plant die Invasion – Teil 4
Vierte Szene
Rollen:
Seschwenskyj (Staatspräsident der Ukraine, ehemaliger Komiker)
Kasperle Puti (Diktator)
Deutscholaf (Bundesknazler)
Frau Bockbär (Draußenminister mit weiblichem Hintergrund)
Klitschko (ukrainischer Boxweltmeister aus Deutschland)
Laberbach (Deutscher Impfminister)
Ort: Eine Pressekonferenz irgendwo in einem der vielen Zimmer des Kasperle Puti Palasts.
(Die Pressekonferenz ist tumultartig angeordnet. Es hagelt Blitzgewitter. Überall surren Kameras und Dolmetscher röhren in ihre Mikrofone. Aus Höflichkeit für Deutschland sprechen alle deutsch. Deutscholaf hat sich unbemerkt einen schwarz-rot-gold lackierten Stahlhelm aufgezogen. Da seine Glatze größtenteils bedeckt ist, sieht er ziemlich schnittig aus. Er tritt in Augenhöhe auf Seschwenskyj zu, der ebenso wie Deutscholaf und Kasperle Puti 1,69m klein ist. Es ist ein richtiges Zwergentreffen.)
Deutscholaf und Seschwenskyj (jubeln): Herzlich willkommen beim Zwergentreffen!
Deutscholaf (pathetisch): Guten Abend Seschwenskyj! Schön, dass Sie vorbeikommen konnten. In der Ukraine ist ja derzeit viel los. Vor Wochen haben Sie uns um Waffen gebeten, Panzerfäuste und so ähnlich, aber ich habe Ihnen was viel Besseres mitgebracht.
(Ein Tusch ertönt) Hier dieser Stahlhelm!
(Umständlich schraubt Deutscholaf seinen Stahlhelm vom Kopf. Jetzt können alle sehen, dass er eine Glatze hat.)
Deutscholaf (fährt fort): Ich schenke Ihnen diesen Stahlhelm als Souvenir für diesen herrlichen Abend hier in Kiew.
(Ein Berater beugt sich vor und flüstert ihm etwas ins Ohr, daraufhin korrigiert sich Deutscholaf.)
Deutscholaf: Ich meine natürlich Peking!
(Der Berater beugt sich vor und boxt Deutscholaf auf die Nieren.)
Berater: Verdammt nochmal, wir sind in Moskau!
(Deutscholaf geht nicht weiter darauf ein.
Seschwenskyj nimmt das Geschenk mürrisch und enttäuscht an und setzt den Stahlhelm auf den Kopf.)
Seschwenskyj (artig zu Deutscholaf): Wie steht er mir?
Deutscholaf (klatscht begeistert in die Hände): Gut, er steht Ihnen wirklich gut. Aber bitte passen Sie auf, bei Panzerfausteinschlägen ist er wirkungslos.
Seschwenskyj (verbittert): Danke!
(Jetzt tritt Kasperle Puti im Kostüm eines Flottengenerals ans Mikrofon. Deutscholaf und Seschwenskyj begrüßen den ebenfalls 1,69m kleinen Zarersatz jubelnd und alle drei Zwergenmänner springen freudig jubelnd in die Luft.)
Kasperle Puti: Morgen lasse ich ein paar Knallerraketen mit Atomsprengköpfen durch die Gegend fliegen.
(Kasperle Puti will gerade sein wölfisches Lächeln aufsetzen, aber damit hat er die Rechnung ohne die vollautomatische Feministin Bockbär gemacht, die ihm das Mikrofon aus der Hand reißt und sich den erstaunten Presseleuten vorstellt.)
Bockbär: Ich möchte mich vorstellen: Ich heiße Bockbär und bin aus gutem Grund das grüne Draußenministerium für Neudeutschland. Die wichtigen Themen für einen Krieg sind Menschenrechte, Klimaschutz und Kinderarbeitslosigkeit. Erst wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind, kann eine militärische Konfrontation souverän nach altem Völkerrecht beginnen.
(Da tritt der Hüne Klitschko neben sie, reißt das Mikrofon mit seinen Pfoten aus ihrem Pfötchen und spricht:)
Klitschko: Ich heiße Klitschko … (stutzt und hält inne) … und habe vergessen, was ich hier soll. Und durch die vielen Schläge auf den Kopf habe ich sogar vergessen, wer ich bin.
(Klitschko rollen Tränen aus den Augen. Alle im Saal trauern mit ihm und denken: Es muss furchtbar sein, wenn man nicht mehr weiß, wer man ist.
Laberbach nimmt ihm das Mikrofon aus der Hand.)
Laberbach: Ich bin der deutsche Impfminister und weise darauf hin, dass ein Drittel noch nicht geimpft ist, obwohl genügend Impfdosen zur Verfügung stehen. Ich sage nur: Die nächste Welle kommt bestimmt. Und Achtung, jetzt kommt’s! Ich habe mir einen Trick ausgedacht: Alte Menschen über vierzig kriegen kostenlos die vierte Impfung. Obwohl die vierte Impfung nur gegen die Alpha Variante tauglich ist und nicht gegen Omega, müssen wir die 1,8 Millionen Impfdosen irgendwie verspritzen, da das Verfallsdatum sonst abläuft.
(Da geschieht plötzlich ein Stromausfall und der Saal versinkt im Dunkeln. Das kam so: Ein Sicherheitsbeamter wollte über ein Verlängerungskabel steigen. Da bekommt er einen Hexenschuss, verheddert sich im Kabel, stürzt und reißt dabei das Kabel aus der Steckdose. Dann hat er einen Blackout, der wie ein Strohfeuer auf alle anderen Beteiligten überspringt.
Es kommt zum Tumult im Dunkeln. Der Tumult löst sich nicht auf.)
– Ende der vierten Szene –
Fortsetzung folgt vielleicht oder auch nicht …
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