Feste feiern
Ich bin hier im Rheinland, wo um die Sommersjahreszeit jede Menge Feste gefeiert werden: Weinfeste, Sektfeste, Erdbeerbowlefeste und so weiter.
Immer derselbe Ablauf: Harmlose Spießer treffen sich, um Unmengen Alkohol einzulitern, um sich dann in wild gewordene Spießer zu verwandeln. Schweiß, Alkoholdunst, genuschelt geschriene Sprache sind die Folgeerscheinungen des festlichen Höhepunktes.
Notärzte sprechen kopfschüttelnd von unnötigen Knochenbrüchen, blutigen Schädelverletzungen und anderen Folgen von dummdreisten Prügeleien. Ich bin mit den Notärzten einer Meinung. Die Verletzten müssten ihre Behandlung aus eigener Tasche zahlen. Ich bin aber nicht der Typ, der bei scharfer Kritik und Nörgeleien stehenbleibt, sondern gemäß meinem Auftrag als Mensch entwerfe ich eine Vision, wie ein echt gelungenes Fest aussehen sollte: Die Menschen treffen sich gut gelaunt zum Feste. Fruchtsaftgetränke, Limonaden und kalte Früchtetees werden zu absoluten Niedrigpreisen angeboten. Die Menschen sitzen um große runde Tischen herum und diskutieren Themen, die uns alle bewegen: Krieg und Waffenlieferungen, Hungerhilfen im Inland und im Ausland, Verbesserung der Pädagogik, Chancengleichheit in der Ausbildung, Fachkräftemängel, Ärztemängel, Klima heutzutage, Meeresverschmutzung und so weiter und so weiter. Zwischendurch gibt es immer wieder Tänze zu den verschiedenen Musikstilrichtungen, die derzeit vorherrschend sind.
Nachts gegen zwölf werden die erarbeiteten Vorschläge zusammengefasst und an die Regierung geschickt mit dem Vermerk: „Bürger beraten die Regierung!“
Und dann wird jedem ein Gläschen Wein oder Bier, je nach Bedarf, ausgeschenkt … also als Entspannung nach getaner Arbeit für diejenigen, die es brauchen.
Das wäre doch sowas wie echte Demokratie.
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