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Ein Kuss, der die Welt nicht bewegt! 

Also kurz zum Vorfall: Ein spanischer Fußballvereinspräsident küsst auf der Siegesfeier eine Mittelfeldspielerin voll auf den Mund. Im Rausche des Freudenvorfalls, nachdem die spanische Frauenmannschaft die englische Frauenmannschaft mit einem satten 1:0 vom Platz gefegt hat. Soweit, so gut. Dann entstand hernach eine hitzige Diskussion. Worüber genau, weiß ich nicht. Ich weiß überhaupt nur sehr wenig über diesen Vorfall. Aber da jetzt alle, die auch nichts Genaues wissen, über diesen Vorfall diskutieren, will ich auch zumindest formal mitdiskutieren.
Natürlich bin ich nicht so bescheuert, meine eigene Meinung zu präsentieren, sondern ich halte es wie die Politiker: Ich habe keine eigene Meinung. Denn eine eigene Meinung kann wieder Wählerstimmen kosten. So geht’s mir auch. Zwar habe ich keine Wähler, die ich verlieren könnte, aber sicherlich Leser*innen, die ich verlieren könnte. Und wer will das schon?
Also zurück zum spanischen Weltmeisterkuss.
Es war ein Kuss, so beteuerte man mir auf meine nicht gestellte Nachfrage, wie es viele Küsse gibt. Nämlich von Lippe auf Lippe. Ob Zunge dabei beteiligt war, ist nicht überliefert und im Nachhinein auch von den Beteiligten, die in diesem Fall auch als Hauptzeugen zuständig sind, nicht weiter dokumentiert.
Also die Faktenlage ist sehr dünn, obwohl die halbe Welt zugeschaut hat.
Also, das ist ein sehr kniffliger Fall. Und da die beiden Hauptbeteiligten unverletzt geblieben sind, hat man sich geeinigt, es mit einem Schweigegeld aus der Welt zu schaffen, über dessen Höhe wie üblich nichts Verlautbares an meine Ohren kam.
Mit anderen Worten: Ich weiß nichts Genaueres. Und jetzt kommt mein typisch provozierender Satz: Ich will auch nichts Genaueres wissen.
Ich habe in meinem Leben viel geküsst. Ich gebe es ehrlich zu. Davon waren ungefähr die Hälfte der Küsse gelungen und leider die andere Hälfte nicht gelungen. Teilweise sogar überhaupt nicht gelungen. Aber mal ehrlich: Wen interessiert das eigentlich? Ich bin drüber hinweggekommen und bin jetzt zu alt zum Küssen. Sozusagen in der kussfreien Zone angekommen.
Also gut. Dann hol ich eben meinen alles erklärenden Sinnspruch als Ende aus der Trickkiste: Das einzige, was ich dazu sage, ist: Ich sage nichts dazu!
Oder soll ich noch den berühmten Philosophen Ludwig Wittgenstein zitieren, der da sagte: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. So viel Geschiss darüber zu machen, dass dem armen Kerl in seiner überschwenglichen Freude der Siegerkuss von der Wange der Fussballerin auf ihren Mund gerutscht ist, finde ich abartig. Und ich muss Dich, lieber Johannes, da leider doch noch mit etwas genauerem, von Dir ungewünschten, belästigen, wenn Du es schon ansprichst: Der Kuss war ein Blitzmomentkuss. Für die Zunge war dabei keine Zeit.

  2. Ein Kuss ist vermutlich mehr als wir heute so schlechthin annehmen immerhin wurde damit Christus verraten. Aber ich habe auch wie blöd in der Welt herumgeküsst.. (bin auch froh, dass ich in der kussfreien Zone angekommen bin – so hoffe ich`s wenigstens).

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