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Sternstunde der Galli Methode® – Teil 5

Früher habe ich immer wieder Bewusstseinsschulen gegründet, die ich immer wieder auflösen musste, weil sich niemand an Regeln gehalten hat. Und eine gebrochene Regel wird im Allgemeinen durch Ausschluss des Regelbrechers bestraft. Das konnte und wollte ich aber nicht, da mir Integration auch des schwierigsten Charakters über alles ging und geht. Also musste ich die gegründeten Schulen immer wieder auflösen. In meinem Roman „Sonnenmond“ habe ich in einer dramatischen Entstehungsgeschichte der Märchen von dieser inneren Not berichtet. Auch in meinem einzigen Einweihungstheaterstück „Die Dunkelkammer“, das fast nie gespielt wurde, habe ich darüber geschrieben.

Hier die betreffende Schlusspassage:

Der Herr der Schlangen, der Maya im Arm hält, tritt auf.
HERR DER SCHLANGEN: Was ist geschehen?
MAGDON: Wir haben Schuld auf uns geladen.
DORIA: Schwere Schuld.
DANUBIA: Aus Lust haben wir unsere Pflicht verletzt. Ein Schüler ist in der Dunkelkammer gestorben und die Schülerin Maya wollten wir als Zeugin vernichten.
MAGDON: Wir sind bereit für die Strafe.
HERR DER SCHLANGEN: Ich strafe niemanden.
DANUBIA: Wie geht es jetzt weiter?
Der Herr der Schlangen antwortet nicht.
DORIA: Was geschieht mit unserer Schule?
HERR DER SCHLANGEN: Welche Schule?
Der Herr der Schlangen lässt Maya los, die wieder auf eigenen Beinen steht.
MAGDON: Heißt das, es gibt keine Schule mehr?
HERR DER SCHLANGEN: Es wird nie mehr eine Schule geben, in der Liebe gelehrt wird.
DANUBIA: Aber warum? Nur weil wir einen schweren Fehler machen, müssen Generationen über Generationen leiden?
HERR DER SCHLANGEN: So ist es. Kein Fehler ohne Konsequenz. Ich wiederhole: Es wird nie mehr eine Schule geben, in der Liebe gelehrt wird.

Fortsetzung folgt … 

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Lieber Johannes,

    „Das Leben ist ein Spiel, dessen Regeln man erst am Ende versteht“ Bin dabei, es slowly but surely zu verstehen.
    Hab Dank in Deiner einmaligen Theaterschule.
    Charlotte

  2. In den letzten 20 Jahren gab es für mich vor allem eine Regel die mir auferlegt wurde, die hiess : „Hansi – kein Internet“. Jetzt bin ich online und weiss, dass die letzten 20 Jahre „paradiesisch“ waren. Die Einsicht kam erst im Nachhinein.

  3. Heute heisst es im Internet ja schon noch wie in dem schönen Kanon aus der Grundschulzeit: „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten“. Morgen heisst `s womöglich Orwell-mässige: „eurasische Gedankenpolizei“ 1984 dachte ich das geht doch gar nicht und abgesehen davon bin ich ja hellseherisch völlig unbegabt.

  4. Die zweite Regel hiess Hansi: „keine Pc Games“, denn…; (Im Spiel ist der Mensch wirklich!). (die Games werden technisch auch immer ausgefeilter und meine Pc Leistung war sowieso zu schwach).

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