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Geschichten als Spiegel des eigenen Lebens

Immer wieder machen unerfahrene Geschichtenerzähler den Fehler, dass sie glauben, sie hätten mit der Geschichte, die sie erzählen, persönlich nichts zu tun. Dies ist verhängnisvoll, denn so gelingt es dem Erzähler nicht, die Geschichte zum Leben zu erwecken. Eine Geschichte zu beleben, geht nur, indem man sie mit dem eigenen Leben in Verbindung bringt. Konkret heißt das: Welche Assoziationen aus meinem eigenen Leben fallen mir ein, wenn ich die Geschichte erzähle? Welche Stellen aus der Geschichte will ich angstvoll vermeiden und welche will ich freudvoll wiedererleben?

Der erfahrene Geschichtenerzähler wird sehr schnell bemerken, dass Märchen und Mythen tief menschliche Symbole enthalten. Jeder Mensch versteht Symbole intuitiv, wenn er sie auf sich wirken lässt. Deswegen können Märchen und Mythen unlogisch und unrealistisch erscheinen, denn es ist sicher, dass ein Mensch, der sich öffnet, über die märchenhaften Symbole die Botschaft versteht und die Geschichte als Spiegel seines eigenen Lebens betrachten kann. So erreicht der Geschichtenerzähler nicht nur sein Publikum, sondern auch sich selbst und erlebt die Freuden einer tiefen Verwandlung.

Literatur zum Thema

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Lieber Johannes,
    Das hilft mir sehr, mich auf das Märchen, welches ich am Wochenende spiele, vorzubereiten. Jahrelang habe ich nur Schneewittchen erzählt, da ich den Bezug klar gesehen habe. Doch nun traue ich mich mehr und mehr auch andere Märchen als Spiegel für mein Leben zuzulassen. Danke für Deine so passende Beschreibung.
    Nun freue ich mich um so mehr am Wochenende „Rumpelstilzchen“ zu erzählen und habe gleich noch einige Ideen zur Umsetzung. Herzlichen Dank. 😊

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