Die Briefe
Seit meinem vierzigsten Lebensjahr habe ich immer weniger Tagebuch geschrieben. Seitdem stieg die Anzahl täglich geschriebener Briefe stetig. Briefe an Kunden, Kollegen, Bekannte und Freunde. Diese Briefe in ihrer Gesamtheit übernahmen jetzt die Aufgabe meiner ehemals so regelmäßig geführten Tagebücher. Ich beschrieb mein Leben und antwortete so gut ich konnte auf Anfragen, die sich alle darum drehten, wie man sich im Alltag verhalten sollte, damit man genug Energie aufbauen könnte, um auf der Bühne zu brillieren und also ein guter, authentischer und spontaner Schauspieler zu werden. Oh, ich liebte solche Fragen und nahm mir Zeit, sie zu beantworten. Ich suchte symbolhafte Beispiele aus meinem Leben und beschrieb Erfahrungen, die ich selbst auf der Bühne gemacht hatte.
So entspannen sich intensive Briefwechsel, die ich über Jahre hinweg sammelte, um aus ihnen eine Methodik zu entwickeln.
Viele Menschen hatten mich auf der Bühne gesehen und wollten wissen, wie ich es schaffte, auch die dramatischsten Mythen durch den Bezug auf das Heute heiter und immer spontan auf mein Publikum zugeschnitten zu präsentieren.
Die immer weiter fortschreitende Verbesserung der elektronischen Kommunikation half mir dabei, auch über große Distanzen hinweg schnell zu kommunizieren und doch auf die Tiefe in der Betrachtung nicht zu verzichten.
Mitte der Neunziger Jahre wurde es für mich zu viel, auf jeden einzelnen Fragesteller einzugehen, und ich beschloss, in einer großen Sammlung von Übungen die Galli Methode® zusammenzufassen. Neun Jahre lang schrieb ich an meiner Loseblattsammlung „GAME – Die Galli Methode®“ und sandte meinen Abonnenten quartalsweise ca. 60 Seiten zu. Im Jahre 2004 war das Werk vollbracht und ich blicke stolz auf mein Werk von 4.044 Seiten.
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