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Sternstunde der Galli Methode® – Teil 4

Zurück zu meinem sechzigsten Geburtstag. Freilich dachte ich damals, tiefer kann man nicht sinken. Aber leider, leider, leider täuschte ich mich da schon wieder. War ich Anfang des Jahres 2012 psychisch schwer angegriffen, kam im Laufe des Jahres nach und nach mit ungeheurer Wucht auch mein physischer Zusammenbruch. Zum Jahresende war ich schwer gehbehindert, durch den Zusammenbruch meiner Nierenfunktion dialysepflichtig und stockblind. Da fielen meine Herzrhythmusstörungen und die Taubheit in meinen Händen und Füßen kaum noch ins Gewicht.
Allerdings habe ich in keiner Phase meiner immer heftiger werdenden Krankheit daran gezweifelt, dass ich selbst Schuld daran war, und habe mir strikt verboten zu jammern. Natürlich war mein ganzes Umfeld entsetzt. Der große strahlende Held, der ich in den 80ern und 90ern gewesen war, war zusammengebrochen und hatte als Idolfigur ausgedient.
Nun war guter Rat teuer, und meine lachende Haltung, die ich auf dem Höhepunkt meiner Kraft eingenommen hatte, nämlich, dass ich das Rentenalter sowieso nicht erreichen würde, klang nun auf einmal unverantwortlich und kindisch.
Meine Freunde teilten sich zwangsläufig auf in zwei Lager. Kopfschüttelndes Abwenden und ratloses Entsetzen, wie alles weitergehen sollte. In dieser Zeit wählte ich das Bild des blinden Admirals, der eine Flotte befehligte, die aus lauter eigenständigen Schiffen mit entsprechenden Kapitänen und deren eigener Mannschaft bestand.
Immer wieder bekräftigte ich meinen Führungsanspruch mit der gleichzeitigen Bitte, mit mir in höchste Kommunikationsdichte zu treten, mir offenherzig von allen Sorgen und Nöten, Problemen und Konflikten zu berichten. Aber genau das wurde verweigert. Bis heute noch erreichen mich Kaskaden von Erfolgsmeldungen, von Glücksfällen, von Berichten, wie toll alles läuft undsoweiterundsofort … Dies entspricht nicht meiner Vision einer verschworenen Gemeinschaft, die mit Lust und Schärfe menschliche Probleme aufspüren und lösen kann.
Natürlich wird mir der eine Weggenosse und die andere Weggenossin widersprechen und sagen: „Aber du bist doch nicht gescheitert, uns ist doch auch vieles gelungen.“
„Ja“, muss ich da antworten, „uns ist vieles gelungen. Nur nicht das, was ich wollte.“
Nochmal: Ich wollte Menschen mitreißen, in eine spirituelle Dimension emporschleudern, von der aus sich unsere Alltagsprobleme spielerisch auflösen lassen! Das war und ist der Kern der Galli Methode®. Doch in diese spirituelle Dimension wollte und will mir keiner folgen.

Fortsetzung folgt …

 

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