Das Warmwasserwunder

Nee, ne? Seit Wochen kalt und Regen. Und das im Juli und August. Und ich bin täglich im Freibad und dachte mir anfangs: Es ist eigentlich schön leer im Bad bei dem miesen Wetter. Aber dann wurde es mir doch zu heftig: Erst kam der Regen, dann noch Wind dazu, dann 16 Grad Außentemperatur bei inzwischen nur noch 18 Grad Wassertemperatur. Und dann war bei mir der Ofen aus!
Ich meine, ich bin ein alter Mann – voll in den 70ern – und schwimme für mein Leben gern. Aber was hier geboten wird, ist einfach unter aller Sau!
Wen soll ich anklagen? Das Klima ist voll ungerecht. Im Süden schwitzen sich die Leute zu Tode und hier frieren wir uns den Arsch ab. Und was macht unser Ölpirat Haböck (Name aus Datenschutz-rechtlichen Gründen geändert)? Er rechnet aus, wann voraussichtlich die Klimaziele nicht erreicht werden können. Aber ich will mich nicht an meinem Unmut gegenüber Haböck festbeißen. Er ist unbelehrbar und mitverantwortlich für die schlechteste Regierung seit der Nachkriegszeit. Und außerdem so erfolgreich wie die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft.
So, nun hab ich mich gehörig abgeregt, dabei allerdings verlaufen und muss wieder zurück zum Thema! Denn ich bin nicht der Typ, der immer nur rumnörgelt und rumkritisiert. Nein! Ich bin voll der kreative Kopf, der sich zu jedem auftretenden Problem eine geniale Lösung ausdenkt.
Hier ist meine Idee: Wir machen einen Warmwaterday (Warmwassertag)! Das heißt, der Eintritt ins Schwimmbad ist kostenlos. Halt! Nicht ganz! Jeder – Mann, Frau, Mädchen, Junge, Kinder – alle sind aufgefordert, eine Thermoskanne mit einem Liter heißem Wasser mitzubringen. Dann stellen wir uns rund um das Schwimmbecken, schrauben unsere Thermoskannen auf, und mit dem gemeinsamen Rufe: „Möge der Wettergott das Wasser wärmen“ schütten wir in einem gemeinsamen Happening das heiße Wasser ins Becken. Und dann springen wir alle hinterher und fallen uns jubelnd in die Arme, schwimmen dann gemütlich unsere Runden und genießen das warme Wasser und unsere Eigeninitiative. Denn das ist das einzige, was diese Welt noch rettet: Die Eigeninitiative! Denn die da oben sind schon lange mit ihrem Latein am Ende.
Ach, halt! Meinem persönlichen Antifreund Haböck mache ich noch ein klimafreundliches Geschenk: Ich schenke ihm ein Elektroauto mit dem Fahrersitz direkt über der Batterie!