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Denkzettel 03 – Angst vor Körpersprache

Mit großer Begeisterung leite ich immer wieder Workshops, in denen Menschen gemäß meiner Methode lernen können, schauspielerische Elemente für den Alltag anzuwenden. Und genau diese schauspielerischen Elemente sind die Hürde, über die die Teilnehmer straucheln beziehungsweise vor der sie eine Heidenangst haben. Denn sich selbst zu präsentieren und darzustellen, wie man spielerisch seinen Körper als Demonstrationsinstrument nutzt, ist für viele eine große Herausforderung.
Ich will mich hier also der Beantwortung der Kardinalfrage zuwenden: Warum haben viele Menschen in gestandenen Berufen mit großer Lebenserfahrung und ausgeprägtem Intellekt eine solche Angst, sich spielerisch in neuen Rollen auszuprobieren?
Die Aufforderung: „Stell doch das, was du gerade gesagt hast, einmal spielerisch mit deinem Körper, dem Klang deiner Stimme, mit Mimik und Gestik untermalt dar“, versetzt sie in Panik. Sie haben Angst, sich zu blamieren und fürchten sich davor, peinlich zu werden, denn sie haben bislang erfolgreich verdrängt, dass sie einen Körper haben. Und sie haben auch vergessen, dass ihr Gegenüber zuerst einmal den Körper wahrnimmt und beurteilt.
Bewusste Körpersprache ist im Alltag enorm wichtig, da 93 Prozent der Informationen über Stimme und Körpersprache vermittelt werden und nur 7 Prozent über das gesprochene Wort.
Wir sehen also, wie stark unsere Gesprächspartner durch unsere körpersprachlichen Impulse beeinflusst werden. Und auch in Präsentationssituationen vor einem größeren Publikum kann man sicher sein, dass die Zuschauer beziehungsweise Zuhörer auf körpersprachliche Signale mehr achten als auf das gesprochene Wort.
Aus diesem Grund ist das Bühnenspiel in einem sicheren Rahmen eine optimale Vorbereitung für das Leben. 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Lieber Johannes,
    vielen Dank für deine Blogs. Meine Güte, ich habe mich überall wiedergefunden und eine Menge Charakterfehler aus neuen Blickwinkeln entdeckt und sogar aufgeschrieben. Die Arbeit, die vor mir liegt, droht mich zu erdrücken. Also versuche ich mit Mini-Schritten dranzubleiben.
    Gerade der Denkzettel 3 trifft meine Erfahrung in Workshops, Coachings und Trainings auf den Punkt. Hochausgebildete und ausgesprochen kluge Menschen vergessen ihren Körper. Aber irgendwann meldet der sich, meistens dann auch vehement mit Krankheiten, und dann schiebt der Körper sich so ins Bild, dass man sich mit ihm und seiner Sprache beschäftigen muss.
    Dein Blog hat mich ermutigt, mit mehr Geduld und Feinfühligkeit neue Spielräume zur Verfügung zu stellen, dass „körperlose“ Menschen sich darin neu entdecken können, ohne sich bloß gestellt zu fühlen. Die Arbeit lohnt sich, wenn auch nur ein paar Menschen dadurch wieder den Bezug zur Körpersprache finden und somit auch lebensbejahender auftreten können.
    Liebe Grüße
    Gabriele

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