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Denkzettel 02 – Misserfolg als Korrekturmöglichkeit

Häufig fragen mich die Spieler meines Theaterensembles, wie sie damit umgehen sollen, wenn sie nach einem erfolglosen Theaterauftritt einen starken Energieverlust erleiden.
Zuerst einmal müssen wir die Frage klären: Was ist ein erfolgloser Theaterauftritt?
Lacher aus dem Publikum kommen nur vereinzelt, die Zuschauer verhalten sich größtenteils stumm, Toilettengänge werden verstärkt getätigt, der Schlussapplaus ist höflich und spärlich. Kurz gesagt: Der Funke des Theaterstückes springt nicht aufs Publikum über, und die Spieler entwickeln keine Synergie, sondern fallen auseinander. Jeder spielt nur noch „nach Vorschrift“. Hie und da nehmen sogar Texthänger überhand und wichtige Choreografieteile werden einfach vergessen. In Sprache, Tanz und Gesang wird der Rhythmus nicht getroffen, sondern überholt beziehungsweise unterlaufen.
Nach einer solch missglückten Aufführung muss in der Garderobe unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Schuldzuweisungen der Spieler untereinander ausgesprochen werden. Schuldzuweisungen, die da sind: „Du hättest an der Stelle doch rüberkommen sollen.“ Oder: „Du hast mir die Sicht verdeckt.“ Oder: „Ich habe auf dein Stichwort gewartet.“ Und so weiter und so fort …
Soweit zu dem, was man nicht tun sollte! Aber was sollte man tun? Man sollte einen ruhigen Ort suchen und sich entspannen. Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Misserfolg zu verdrängen und Selbstbeschwichtigungen anzuwenden, sondern man sollte nachdenken, wo der entscheidende Fehler bei sich selbst und anderen Mitspielern gelegen hat. Wo ist das Stück „gekippt“, das heißt, wo hat die energetische Abwärtsspirale angefangen? Wobei der eigene Fehler unbedingt im Vordergrund der Überlegungen stehen muss. Denn nur einen eigenen Fehler kann man selbst korrigieren. Diesen eigenen Fehler sollte man im Denkzettel notieren und analysieren, welche energetische Situation dazu geführt hat, dass man nur noch als seelenlose Hülse weitergespielt hat bis zum bitteren Ende.
Wenn der Hauptfehler korrekt analysiert und notiert ist, kann er jederzeit wieder in Erinnerung gerufen werden, so dass einem der gleiche Fehler nicht noch einmal passiert. 

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