Clowning – Part Eight: Der verliebte Clown
Natürlich kann man auch den verliebten Clown alleine zu Hause erforschen, am besten aber in einer Gruppe mit anderen verliebten Clowns.
Als Unterstützung hören wir die Musik „Aber hallo!“ von der CD „Clown Tanzmeditation – Vol. 1“, die ich gemeinsam mit meinem Komponistenfreund Michael produziert habe.
Unsere Mimik und Gestik drückt einen absoluten Wunsch nach Verschmelzung mit einem anderen verliebten Clown aus. Aber Clowns sind, wenn es um Liebesdinge geht, sehr schüchtern. Da sie in ihrer Phantasie sich alles sehr schön und himmlisch erotisch ausmalen, wagen sie es nicht, ihre Vorstellungswelt vor den Augen des anderen offen preiszugeben, sondern leben sie im Geheimen. Immer wieder nähert sich der verliebte Clown an sein „Objekt der Begierde“ an und malt schüchtern mit Mimik und Gestik die selige Vergessenheit, in die er gemeinsam mit seinem Liebespartner versinken möchte, aus.
Sein Sehnen unterstützt der Clown mit Tönen und Seufzern. Vor allem aber ist sein höchstes Ziel: Der Kuss! Der Clown spitzt die Lippen, dreht sich wieder schüchtern weg, schließt die Augen, versucht den Kuss, aber auf halbem Weg verlässt ihn der Mut, er zieht den Kuss wieder zurück, schämt sich sogar, hält schüchtern die Hand vor den Mund und schaukelt unsicher mit dem Oberkörper hin und her, bevor er einen nächsten Versuch startet, den heiß ersehnten Kuss zu erleben. Mit geschlossenen Augen einen Kuss anzufordern, birgt allerdings die Gefahr in sich, dass der Kusspartner gar nicht mehr da ist, wenn man den Kuss zu lange hinauszögert. Und so passiert es dem verliebten Clown meistens, dass er todesmutig mit geschlossenen Augen den Kuss endlich vollzieht und dann beim Öffnen der Augen bemerkt, dass er die Luft geküsst hat. Sollte es dennoch einmal gelingen, sich dem Kusspartner erfolgreich anzunähern, sind die roten Nasen dermaßen im Weg, dass die beiden Clowns sich mit einem „Nasenkuss“ zufrieden geben, was wiederum der Grund ist für ein sehnsuchtsvolles Seufzen.
Die Musik, die wie eine lustige innere Stimme klingt, gestaltet das Ganze sehr heiter befreiend.
Wenn die Musik verklungen ist, hält der Clown inne, atmet bewusst durch und verändert seine Körperhaltung, um in den nächsten Clowntyp zu wechseln.
Fortsetzung folgt …
Das Matriarchat setzt sich so langsam aber sicher durch und schon gibt es tatsächlich auch den (weiblichen) Clown (eigentlich müsste ich noch die Chefin fragen ob ich diesen Kommentar so abschicken darf, sonst gibt`s wieder Haue).