Tel. 0163 76 55 881
Skip to content

Der Hundeblick Trick 

Ich mag das Wort Depression nicht. Ich mag es einfach nicht! Ich gebe zu, das ist keine wissenschaftliche Herangehensweise. Aber ein Bekannter von mir hat dieses Wort benutzt – genau genommen missbraucht. Und genau deswegen halte ich es für missverständlich. Denn man kann die medizinische Diagnose verharmlosen. Und genau das geht meiner Meinung nach nicht. Depression ist eine ernstzunehmende Veränderung im Gehirn, die eine medizinische Therapie notwendig macht. 
Mein Bekannter allerdings ist soweit gegangen, dass er das Wort Depression benutzt hat, um seine Freundin zu erpressen. Etwa nach dem Motto: „Wenn du nicht machst, was ich sage, werde ich depressiv, und du bist schuld.“ 
Also hat mein Bekannter, wenn seine Freundin übermütig wurde, dieses Wort benutzt, um sie wieder gefügig zu machen. Denn immer, wenn er deprimiert war, weil sie zum Beispiel wieder einmal heftig mit einem anderen geflirtet hatte, war er so niedergeschlagen, dass er sich tagelang ins Bett legte und einfach nichts mehr tat, außer im Bett herumzulümmeln. 
Er ernährte sich in dieser Zeit nur noch von Drogen und Alkohol, war nachts im Rausch und morgens hatte er einen furchtbaren Kater.
Sie strengte sich dann an, ihn aufzuheitern: Machte launige Späße, erzählte wundersam lustige Geschichten, selbst erlebte oder ausgedachte, lachte und scherzte, erzählte Witze, von denen sie ein ganzes Repertoire gesammelt hatte, und ließ sich auch – und das war das Hauptkalkül meines Bekannten – zu erotischen Eskapaden überreden. Er musste nur seinen gequälten Hundeblick aufsetzen und schon hüpfte sie in sein Bett. Merkwürdigerweise klappte das immer.
Und Achtung, jetzt kommt meine spontane Erkenntnis: Ein im richtigen Moment aufgesetzter Hundeblick garantiert einem ein Leben, in dem alle anderen genau das machen, was man sich wünscht. 
Wenn mich jetzt jemand sucht: Ich sitze vor dem Spiegel und übe den Hundeblick! 

Comments (1)

  1. Also, bei mir hat das mit dem Hundeblick nie funktioniert ich konnte auch dazu abwechslungsweise noch grimmig dreinschauen, bei den Rock Music-Stars meinte ich mir einiges abschauen zu können und meinte da, dazulernen zu können, nichts – jeglicher Erfolg blieb aus. Vermutlich habe ich meine ganze Pubertätszeit mit dieser „coolen Idee“ verplempert. Ich sah ein, dass ich einfach nicht der Erfolgstyp auf dem Gebiet war, also was blieb mir anderes übrig als mich zu meinem Scheitern zu bekennen und mich damit abzufinden.
    Heute weiss ich natürlich auch, dass das alles lächerlich dumme Bemühungen sind, aber tatsächlich war so etwas wie dieser Hundeblicktrick, obwohl ich`s nicht konnte Jahrelang mein grösstes Bestreben.
    Tja, es ist nicht allen gegeben. Die einen können`s und die ander`n lernen`s nie. Meine Angehörigen haben mir auch immer da zu geraten den „blöden Hund“ zu entsorgen, zu vergessen. Ganz konnte ich diese perverse Idee nie so einfach vergessen… zumal ich nun weiss, dass dieser Zauber doch funktionieren kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen