Innenministergipfelstau
Heute zum Frühschoppen hatte sich folgendes Thema, uneingeladen zwar, aber einfach zu heftig aufgedrängt. Was war denn da verdammt nochmal los in den vergangenen Tagen? Polizeihubschrauber knatterten uns die Ohren voll, auf den Straßen ging gar nichts mehr – weder vor noch zurück – sogar die Stadtbusse standen hilflos im Stau und drehten teilweise um und fuhren zurück, wohl ins Depot. Und überall wimmelte es von Polizisten. Unmengen von Polizisten – ich schätze insgesamt über tausend!
… Ja, Himmelherrgottsakrament, was war denn jetzt schon wieder los?
Erst dachten wir alle, Terroristen seien am Werk oder bereits auf der Flucht und würden durch unsere züchtige Landes-, Bundes- und Geheimpolizei gejagt und gestellt werden.
Dann vermuteten wir, ein Nachkriegsbombenparkplatz sei entdeckt worden und müsse gesprengt werden.
Dann dachten wir, die Letzte Generation, Fridays for Future Aktivisten, hätten sich wieder aus Protestübermut auf die Straßen geklebt … Bis endlich die Nachrichten offiziell die Katze aus dem Sack ließen. Es war der für Politiker weltweit so beliebte G-7-Gipfel der 7 Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA, deren Innenminister sich im Rheingau zu einem heiteren Beisammensein trafen.
Man stelle sich vor: Sieben Innenminister*innen mit ihren Privatjets und je hundertfünfzig Begleitungsfuzzis, also insgesamt knapp tausendeinhundert Personen, kommen im Rheingau zusammen zu einem Weinfest, essen in vornehmen Restaurants, machen kostenlos historische Führungen, schlafen in vornehmen Hotels und versuchen, sich gegenseitig die Weltlage zu erklären.
Soweit, so gut! Man soll nicht neidisch sein. Aber die ganze Show bezahlen und dann auch noch missmutig im Stau stecken und von umleitunsgwütigen Polizisten angeschnauzt werden, ist ziemlich mies.
Ach, übrigens, da war auch noch mein alter Bekannter Toni, ein regelmäßiger Bordellgänger, den ich zufällig traf und der mir gleich entgegenfluchte: „Verdammter Mist! Weder in Wiesbaden noch im gesamten Rheingau ist eine einzige arbeitswillige Nutte zu finden. Alle sind als Callgirls für die Kongressteilnehmer unterwegs und verdienen sich eine goldene … Nase!“
Das Wasserwerk hat gemeldet, dass diese Woche in den Abwässern des Rheingaus und um Wiesbaden herum der Kokaingehalt in die Höhe geschossen sei.
Ach ja, was heißt eigentlich das G in G7? Die Geilen 7 oder die Großkotzigen 7 oder die Geber 7 … irgend sowas … Und worüber haben sie diskutiert? Ist doch klar, dass sie gegen den Krieg sind. Aber dazu braucht man sich doch nicht zu treffen und eine CO2-Menge zu produzieren, die zehn Containerschiffe aus China nicht schaffen würden.
Ach, was soll’s! Ich mach eine kleine Gegenkonferenz. Ich organisiere die SZK: Die Steuerzahlerkonferenz. Thema: Kein Geld mehr zum Fenster raus!
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