Erderwärmung um 2,7 Grad
Ein Raunen geht von Glasgow bis nach Scharm El-Scheich um die Welt: Wenn wir die Erderwärmung nicht bald auf 1,5 Grad runterdrehen, so sagen viele, dann wird’s kathastrophal. Dann werden nämlich die Pole schmelzen und als Folge werden sich endlose Überschwemmungen mit gnadenlos dürren Vertrocknungen die Hand reichen. Das sagen die einen vielen, zu denen ich natürlich auch gehöre! Ist doch klar wie Kloßbrühe, Menschenskind!
Die anderen vielen aber sagen ziemlich unverantwortlich und egoistisch: „Wir haben noch ein bisschen Zeit. Bis 2050 oder so. Und je näher wir kommen, um so weiter werden wir die Ziele nach hinten verschieben. Erst nach 2060, dann nach 2070 …“
Und jetzt komme ich! Ich will auch mal etwas sagen. Ich versuche durch einen ganz hinterlistigen Trick, mir Gehör zu verschaffen. Hier der Trick: Ich biete eine Wette an, in der ich den Teufel an die Wand male. Und zwar wette ich, dass im Jahre 2070 die Erderwärmung um 2,7 Grad gestiegen ist.
So, nun kommt ihr. Als Wetteinsatz biete ich eine Familienpackung Sekt und einen Eimer Kartoffelchips, die ich mir dann auf meinem Hausboot gemütlich reinpfeifen werde.
So, nun seid ihr nachdenklich geworden und habt Angst, eure Wette zu verlieren. Aber ich sage nur: Entspannt euch! Denn im Jahre 2070 bin ich 120 Jahre alt und kann wahrscheinlich die Wette gar nicht mehr einlösen und vertrage auch bestimmt keine Kartoffelchips mit Sekt mehr. Und außerdem habt ihr die Wette bis dahin vergessen, weil ihr euch nicht vorstellen wollt, dass die industrielle Menschheit so unvernünftig ist. Zudem gibt es bis dahin sicher gar keinen Sekt mehr, weil alle Weinberge entweder vertrocknet sind oder unter Wasser stehen. Und genau so geht’s den Kartoffeln!
Aber ich verspreche euch: Bei jeder Klimakonferenz erscheine ich als mahnender Geist und erneuere meine Wette!
Ach, wie gerne wäre ich kein Pessimist …
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