Sternstunde der Galli Methode® – Teil 7
An meinem siebzigsten Geburtstag beschloss ich, einmal meine Methode auf mich selbst anzuwenden und eine neue Rolle zu spielen und also einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Und so hielt ich im Corona Winter (Januar 2022) eine denkwürdige Rede an meine Theatergruppe. Wohlan, hier ist der neue Blickwinkel eines alternden Siebzigjährigen:
„Liebe Freunde, ich bin stolz und froh, dass ihr euch als Spieler auf der Bühne besinnt aufs Wesentliche. Wir verzichten auf bürgerliche Werte wie Geld, Erfolg und Reichtum, sondern wir haben unser Leben der Suche nach dem Wesentlichen verschrieben. Wir opfern unser Leben, wir stellen uns an die Front, stellen uns dem Virus, zwar geimpft, aber stellen uns, um Kinder und Erwachsene zu erreichen.
Kinder sind die wichtigsten Seelenträger, die es auf der Welt gibt, rein und unverstellt. Und wir wenden uns ihnen zu als Rosen, obwohl wir uns oft in unseren eigenen Dornen verfangen. Für die Kinder aber sind wir Rosen, deren Duft von einer neuen Welt kündet.
Und blicken wir auf die vergangenen Weihnachtstage zurück, so sehen wir: Die Adventstage sind an uns vorbeigezogen und wir haben uns wieder ganz hingegeben, um den Kindern den Mythos von der Erscheinung des Lichts auf der Welt darzustellen. Wir haben alles gegeben, um ihnen das kosmische Erlebnis eines Seelenerwachens nahezubringen. Wir selbst haben weder Mühe noch Zeit gescheut, um ganz für sie da zu sein. Um Kindern und Eltern, auch fremder Kulturen, von der frohen Botschaft zu künden, dass Heil und Heilung möglich sind.
Ich verneige mich vor so prachtvollen Menschen, wie ihr es seid, die sich die Seele aus dem Leib spielen, um an die Existenz einer Seele zu erinnern. Durch das gemeinsame Spiel sind wir auf dem Weg, den ich unterstützen will mit der ganzen Kraft meines liebenden Herzens, um euch mitzunehmen in die Welt, in der wir uns alle als Seelen gleichermaßen von Auge zu Auge sehen und erleben können.
Zum Abschluss möchte ich noch ein vielleicht passendes Bild für mich selbst kreieren. Ein Bild, das meine eigene Rolle aufschlüsselt: Ich bin eine Trägerrakete, die mit einer unglaublichen Schubkraft den Satellit ins All befördert. Ist die Erdanziehung überwunden, war die Mission der Rakete erfolgreich. Sie gibt den Satelliten frei, der immer weiter forschend das ganze Weltall erkunden kann. Die Rakete aber ist ausgebrannt, klinkt sich aus, stürzt verbraucht zurück auf die Erde und hat ihre Aufgabe erfüllt.
Liebe ist, wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.
Liebet einander.“
– Ende –
Lieber Johannes,
das Bild einer Trägerrakete, ins All geschossen, ist derart wundervoll und herbeigesehnt in der Hoffnung, dabeisein zu dürfen.
Es lebe die Liebe.
Charlotte